Wappen von Wedtlenstedt

Pastorin realisiert Plan C - die Weihnachtsgeschichte als Rallye




In Bortfeld wie auch in Wedtlenstedt sind ab Heiligabend zehn Stationen aufgebaut..

Von Bettina Stenftenagel (Artikel der Braunschweiger Zeitung, 22. Dezember 2020)

Bortfeld. Das Krippenspiel im Gottesdienst an Heiligabend in der Kirche — es ist in Zeiten der Corona-Pandemie nicht möglich. Aber ein Krippenspiel auf einem Gummiwagen, der mehrere Stationen im Dorf anfährt? Lange war es der favorisierte „Plan B“ in der Kirchengemeinde St. Georg zu Bortfeld, die mit der Kirchengemeinde St. Matthias in Wedtlenstedt einen Pfarrverband bildet. „Es war schon genehmigt“, sagt Pastorin Susann Golze. Dann aber kam der zweite Lockdown —- „und wir haben uns schweren Herzens von der Idee verabschiedet“.
Auch der ebenfalls schon geplante Gottesdienst in der Feldscheune von Christian Cordes wurde abgesagt. „Es ist sehr schade“, sagt die Pastorin. Aus Gründen der Sicherheit sei es aber erforderlich. Jegliche Treffen, bei denen Menschen zusammenkommen - „sie passen einfach nicht in diese Zeit“.
Daher nun also Plan C. ‚Wir machen . eine Weihnachtsrallye mit zehn Stationen - in Bortfeld und in Wedtlenstedt identisch“, sagt Susann Golze. „Ähnlich wie schon an Ostern - das ist sehr gut angenommen worden.“ Flugs bestellte die Pastorin Materialien, mit denen die zehn Stationen bestückt werden. Auf etwa eineinhalb Kilometern können die Bortfelder und Wedtlenstedter die Weihnachtsgeschichte nachempfinden und dabei auch eigenes Erleben einbinden.
„An der ersten Station geht es beispielsweise um die Frage, was für jeden von uns in dieser Zeit von Weihnachten geblieben ist“, erklärt Susann Golze. „An einer anderen Station geht es um das Thema Angst, denn auch Josef hatte damals Angst.“ An den weiteren Stationen gibt es etwas zum Basteln, übers Smartphone können Geschichten und Musik abgerufen werden, am Friedenslicht kann eine Kerze entzündet und das Friedenslicht so mit nach Hause genommen werden. „An jeder Station ist etwas zu tun“, sagt Susann Golze. „Lassen Sie sich überraschen.“
Auch die Handpuppe, die die Kinder aus dem Gottesdienst kennen, ist bei der Rallye dabei: Das Kindergottesdienst-Schäfchen, das auf den besonderen Namen Ilva hört. Ilva - ‚Wölfin“ — ist eine Nebenform des alten schwedischen Vornamens Ylva. Erstmals seit gut 30 Jahren wird die Pastorin nun ein Weihnachten ohne Gottesdienste erleben. „Es wird komisch sein“, ahnt sie. „Das war es auch schon an Ostern.“ Auch diesmal will sie viel draußen im Dorf unterwegs sein. „Ich kümmere mich darum, dass die Stationen immer mit Materialien bestückt sind.“